FCH nicht zu bremsen…!

Hergiswil mit verdienter Pausenführung…

Sandro Marini stellte sein Team mit einem 5-3-2-Spielsystem auf, im Wissen, dass Aegeri seine ersten beiden Heimspiele siegreich gestaltet hatte und am letzten Wochenende mit einem Sieg aus Horw heimkehrte. Die Zuger spielten in einem 3-6-1-Sytem, welches eine optische Überlegenheit im Mittelfeld bewirkte. Dennoch waren die ersten Torszenen vor dem Gehäuse von FCA-Keeper Vullnet Ukaj zu registrieren. Raffael Metzler bediente von rechts den zentral vor dem Tor stehenden Jascha Joller, dessen harter Abschluss nur knapp über den Querbalken sauste (3.’). Ein erstes Herantasten auf das Hergiswiler Tor endete harmlos bei FCH-Keeper Sämi Blättler. Andrin Arnold’s weiter Einwurf auf 16-er-Höhe wurde zum Eckball abgelenkt, dessen Ausführung Jan Walker übernahm. Dieser Corner gelangte zu Jascha Joller, welcher per ausgezeichnetem Kopfball das linke Lattenkreuz nur knapp verfehlte (4.’). Jan Walker spielte sich in eine gute Abschlussposition und zwang Aegeri’s Keeper zu einer großartigen Parade (6.’).

Die Startphase dominierten weiterhin die Nidwaldner, während Aegeri kaum zu vernünftigen Spielzügen kam. Nach der Anfangsviertelstunde glich sich das Spielgeschehen zwar mehr und mehr aus, jedoch wickelte sich das Geschehen zumeist zwischen den beiden Strafräumen ohne nennenswerte Torraumszenen ab. Dies war beidseitig den zu ungenauen Anspielen in die Sturmspitzen geschuldet. Hergiswil behalf sich mehrheitlich weiten Bällen in die Offensive, wobei Aegeri leichtes Spiel hatte seine Gegenangriffe einzuleiten, welche allerdings immer wieder von der starken Hergiswiler Defensivreihe unterbunden wurden. Die meisten Offensivaktionen der Gastgeber wurden über die linke Angriffsseite ausgeführt, wodurch der immer wieder mit glänzenden Abwehraktionen brillierende Yves Erni gefragt war. Nach 23 Minuten wurde die Partie für die erste Trinkpause kurz unterbrochen.

Die Gastgeber scheiterten nach einer schönen Flanke von der linken Seite mit einem sehr guten Kopfball aus ca. 6m von Sturmspitze Alexander Srdic, welchen Sämi Blättler mit einer hervorragenden Parade aus dem Lattenkreuz zum Eckball ablenkte (25.’). Kurz danach war nochmals unser Goalie gefragt, als sich ein von Branko Bankovic eher als Flanke von halblinks gedachter Ball aus ca. 25m immer mehr zum Hergiswiler Kasten absenkte und er diese nicht ungefährliche Situation mit einer Hand über die Querlatte zum Eckball bereinigen konnte (28.’). Die Gäste setzten immer wieder zu guten Gegenangriffen an, wobei es nach wie vor an der Genauigkeit des letzten Zuspiels in die Sturmreihe mangelte.

Dies sollte sich ändern, als sich Luke Schindler rechts aussen durchsetzte, die Kugel ins Zentrum zu Raffael Metzler spielte, wo dieser nach einer Vierteldrehung aus ca. 15m trotz engster Bedrängnis die Kugel zielorientiert, flach und platziert in die linke Torecke zur 0:1-Führung im Gehäuse des machtlosen FCA-Keeper’s unterbrachte (31.’) Der fleissige Raffael Metzler erzielte damit sein achtes Saisontor und war über die gesamte Spieldistanz mal links, mal rechts, mal zentral ein stetiger Unruheherd und in ständiger Bewegung in der Sturmspitze. Die erste Verwarnung dieser Begegnung wurde an Jascha Joller nach einem taktischen Foul nahe der Mittellinie ausgesprochen (32.’).

Ein Flankenball von der rechten Seite durch Luke Schindler wurde im Zentrum von Freund und Feind verpasst, wodurch links aussen Andrin Arnold an den Ball kam, dessen erneute Flanke zu Raffael Metzler gelangte, welcher den nicht wunschgemäss gelungenen Kopfball auf das Netzdach setzte (34.’). Unsere Red White’s befanden sich nun weiterhin im Angriffsmodus, während sich die Gastgeber nach dem Rückstand zuerst einmal sammeln mussten.

Die offensichtlich für ein paar Minuten desorientierten Zuger liessen sich dann auch ein zweites Mal auskontern, als Devin Arnold von Andrin Arnold links aussen angespielt wurde. Devin Arnold zog mit dem Ball am Fuss in Richtung Grundlinie, wo er das Spielgerät flach und quer dem im Zentrum freistehenden Luke Schindler zuspielte, welcher keine Mühe bekundete, aus ca. 5m das 0:2 zu markieren. Je eine nennenswerte Aktion gab’s beidseitig festzuhalten. Die erste, als Aegeri’s Roman Blättler einen Kopfball auf die Lattenoberkante des rechten Lattenkreuzes setzte und der Ball im Out landete (40.’). Die zweite, als sich Luke Schindler rechts aussen hervorragend durchsetzte, Raffael Metzler anspielte, welcher den Ball nicht wunschgemäss traf und äusserst knapp über die Querlatte setzte (44.’).

Vehemente Gegenwehr der Gastgeber

Die Gastgeber versuchten im 2. Durchgang möglichst bald den Anschlusstreffer zu erzielen und beschäftigten die Hergiswiler Defensive mehr als dieser lieb sein konnte. Anbrennen liessen die Nidwaldner jedoch nichts und stemmten sich den Angriffsbemühungen der Zuger erfolgreich entgegen. Erster Wechsel beim FC Hergiswil, als Andrin Arnold seinen Platz an Michel Kaufmann übergab (49.’) Bei Aegeri folgte der erste Wechsel in der 53.’, als Branko Bankovic durch Antonije Djakovic ersetzt wurde.

Unsere Red White’s beschränkten sich insbesondere auf ihre stabile Defensivarbeit und versuchten es immer mal wieder mit Konterangriffen, welche jedoch in den meisten Fällen vom Heimteam erstickt wurden, womit wir wieder beim Thema Passgenauigkeit aus dem ersten Durchgang wären. Aegeri wirkte zwar äusserst entschlossen, sein Anschlusstor zu realisieren. Diese Absicht wurde jedoch vom Hergiswiler Defensivverbund vernichtet – oder die Abschlüsse des Heimteams waren zu ungenau – wodurch FCH-Keeper Sämi Blättler kaum ernsthaft geprüft werden konnte. Eine gute Flanke aus halb rechts von Timo Bertucci konnte mit dem Scheitel von FCA-Captain Marco Schwarzenberg leicht abgefälscht werden, wodurch der hinter ihm lauernde Raffael Metzler an der Strafraumgrenze ins Leere lief 60.’).

Die Nidwaldner setzten immer wieder Nadelstiche im Angriff, wobei wirkliche Torgefahr anders aussieht. Dasselbe traf aber auch auf die Gastgeber zu, obwohl sie den Druck auf die Gäste deutlich erhöht hatten. Eine erste Verwarnung an den FC Aegeri wegen eines Händevergehens ging auf das Konto von Ivan Ott (63.’). In der 70.’ wurde das Spiel für die zweite Trinkpause kurz unterbrochen. Unsere Marini-Jungs waren gefordert, das Anschlusstor möglichst zu verhindern und wenn immer möglich selbst den dritten Treffer zu markieren. Nun folgten für beide Teams mehrere Auswechslungen. Auf Seiten Hergiswil’s ersetzte Yann Regamey Jascha Joller (75.), Nicolas Barone kam für Yves Erni (82.’) und Manuel Sienemus für Mathis Prud Hommes (90.+5’).

Das Anschlusstor für die Heimelf sollte allerdings doch noch fallen, als Yves Erni den anstürmenden Cristiano Rodrigues im Strafraum von den Beinen holte. Den fälligen Strafstoss versenkte Alexander Srdic sicher, indem er Sämi Blättler in die falsche Ecke versetzte und damit das erste Hergiswiler Gegentor dieser Rückrunde bewerkstelligte (78.’). Ab sofort erhöhte die Bozic-Elf nochmals den Druck und glaubte an einen Punktgewinn.

Da wurde jedoch nichts daraus, denn auch Hergiswil kam zu einem Elfmeter. Yann Regamey probierte links aussen zweimal ins Zentrum zu flanken, beide Versuche wurden aber im Strafraum mit der Hand geblockt, was zum fälligen Elfmeter führte. Devin Arnold nahm sich der Ausführung an, setzte die Kugel platziert flach in die linke Torecke, hatte aber Glück, dass der in die richtige Torecke spekulierende Aegeri-Keeper Vullnet Ukaj den Elfmeter noch knapp berühren konnte, jedoch rutschte ihm die Kugel unter seinen Armen durch zum spielentscheidenden 1:3 (82.’). Auch Devin Arnold’s Torquote steigt damit auf 8 Saisontore!

In dieser ambitionierten Partie zog der Spielleiter ab der 85.’ bis zur 90.+3’ insgesamt weitere 5 Gelbe Karten, zwei gegen Aegeri und drei gegen Hergiswil, was wohl eher dem warmen Wetter denn des effektiven Spielgeschehens geschuldet war. Nach einem von Samuel Blättler abgefangenen Freistoss der Gastgeber verletzte sich Abwehrpatron und Captain Fynn Hofstetter beim Zusammenprall mit unserem Keeper, konnte jedoch glücklicherweise nach der Pflege von Physio Susi Bucher wieder mittun.

Nun ja, Hergiswil gewinnt auch sein sechstes Rückrundenspiel in Folge und hat aus dem Spiel heraus weiterhin kein einziges Gegentor hinnehmen müssen! Hergiswil lieferte in der Defensive einmal mehr eine erfreuliche Visitenkarte ab und das Kollektiv des FC Hergiswil präsentierte sich mit einem kompakten und solidarischen Gesamtauftritt.

Unsere Marini-Jungs sind im Endeffekt sicherlich der verdiente Sieger in dieser Partie, wobei in der Herangehensweise – insbesondere in der zweiten Halbzeit – nach wie vor Steigerungspotenzial auszumachen ist. Der FC Hergiswil festigt mit seinem sechsten Rückrundensieg in Serie seinen 2. Tabellenplatz und liegt durch die Niederlage des FC Schattdorf gegen den FC Ibach mit fünf Punkten vor den drittplatzierten Urnern! Am Freitagabend, 20.15h / Grossmatt empfängt der FC Hergiswil das Tabellenschlusslicht FC Eschenbach, während der FC Aegeri (12.) am Samstag zum Kellerduell beim punktgleichen FC Küssnacht (13.) erwartet wird.

(SV-Web 15.04.2024/wb)

Raffael Metzler
31.’ zum 0 : 1

Luke Schindler
39.’ zum 0 : 2

Devin Arnold
82.’ zum 1 : 3 (Pen.)

Matchtelegramm:

Kurz-Kommentare zum 19. Spieltag:

FC Sarnen – FC Küssnacht  2 : 2 (0 : 1)
Immerhin ein Remis, nachdem Sarnen 0:2 zurücklag. Die Gasser-Elf konnte innert einer Minute (64.’ & 65.’) ausgleichen und damit das Schlussresultat besiegeln. Weil im Tabellenkeller wacker gepunktet wird fällt Küssnacht durch diesen “Gestellten” wieder auf den vorletzten Tabellenplatz zurück.

FC Willisau – SC O’Geissenstein  3 : 4 (2 : 1)
Willisau erzielte zwar wie am 18. Spieltag wiederum drei Tore, aber zwei zu wenig, um die Gäste bezwingen zu können. Vier Tore in Willisau sind schon ein starkes Stück und kommt einer kleinen Überraschung gleich, wodurch die Wartegg-Kicker enorm wichtige Punkte im Kampf gegen die Abstiegszone mit nach Hause nehmen.

FC Schattdorf – FC Ibach  1 : 3 (1 : 2)
Der deutliche Leader FC Ibach siegt auch beim drittplatzierten FC Schattdorf und feiert im Urnerland bereits seinen 17. Saisonsieg! Für die Gastgeber ist es die erste Niederlage in dieser Rückrunde. Vielleicht wollten die Gastgeber noch nicht alle Karten auf den Tisch legen, folgt doch am 30.04.2024 wiederum im Grünen Wald die Zweitauflage zwischen diesen beiden Teams, dann aber im IFV-Cup 1/2-Finale.

FC Gunzwil – FC Sempach  0 : 4 (0 : 1)
Offenbar hatte Gunzwil das Cup-Out im 1/4-Finalspiel gegen den 3.-Ligisten FC Hochdorf noch in den Knochen, fielen die letzten drei Tore für die Gäste doch in den letzten 20′. Für Sempach ist es der erste Auswärtsdreier in diesem Jahr und entsprechend wichtig, weil die Teams von Platz 8 – 14 ausser dem FC Gunzwil und dem FC Aegeri allesamt gepunktet haben.

FC Eschenbach – FC Horw  3 : 0 (1 : 0)
Eschenbach gewinnt zum zweiten Mal in Folge und spielt seinen 3. Saisonheimsieg tatsächlich ein, während Horw zum dritten Mal nacheinander eine Niederlage hinnehmen muss. Weil die Teams im Tabellenkeller halt auch punkten, wird sich die Wichtigkeit dieses Sieges für die Weiherhus-Elf erst noch herauskristallisieren müssen. Eschenbach ist am Freitag, 19.04.2024 / 20.15h zu Gast beim FC Hergiswil.

Luzerner SC – FC Sins  1 : 0 (1 : 0)
Der LSC kann’s doch noch und ergattert nach vier aufeinanderfolgenden Niederlagen drei wichtige Punkte. Sins belegt trotz dieser Niederlage weiterhin den 7. Tabellenplatz mit 24 Punkten, ist damit aber zum jetzigen Zeitpunkt lediglich Anführer der Abstiegszone.

(SV-Web 13.04.2024/wb)

Modalitäten Auf-/Abstieg 2023/24