Schiffbruch auf dem Seefeld

An Tagen wie diesen…

…an welchen einfach gar nichts geht. Der FC Hergiswil hatte diese Partie im ersten Durchgang dominiert und verpasste es, zumindest eine oder zwei von mehreren Grosschancen in Tore umzusetzen. Der FC Horw hingegen konnte mit seiner einzigen echten Torchance kurz vor der Pause das Führungstor erzielen.

Die Nidwaldner dominierten diese erste Halbzeit, wobei Horw-Keeper Severin Kaufmann lediglich einmal einzugreifen hatte – der Rest bei besten Möglichkeiten flog entweder neben oder über das Tor der Gastgeber. Dass bei Temperaturen von über 30°C dem Führungstreffer eine eminent wichtige Bedeutung zukommt muss wohl nicht besonders erwähnt werden.

Der FC Hergiswil hätte aufgrund des Chancenplus im ersten Durchgang in Führung liegen müssen. Die erste Gelegenheit zum Führungstreffer vergab Jascha Joller auf eine gefühlvolle Freistossflanke von der linken Seite durch Jan Walker getreten mittels Direktabnahme knapp am hinteren Torpfosten vorbei setzte (9.’). Unsere Marini-Jungs hatten das Spiel im Griff, wodurch die Gastgeber nicht ein einziges Mal die Hergiswiler Defensive in Verlegenheit bringen konnten.

In der 25.’ und 26.’ kam Hergiswil zu zwei weiteren hervorragenden Torchancen. Zuerst war es Luke Schindler, welcher anstatt sofort abzuschliessen die Kugel ins Zentrum zur Befreiung der Horwer Innenverteidigung schob. Gleich darauf zog Dave Schuler eine gute Flanke auf Jascha Joller, dessen Kopfball das Tor wiederum äusserst knapp verfehlte.

Bei einem Prellball hatten die Gastgeber Glück, dass die Kugel nur ganz knapp am linken Torpfosten vorbeirollte (36.’). In der 44.’ kamen die Gelb/Roten erstmals im ersten Durchgang zu einer Torchance, welche sie auch prompt zu nutzen wussten. Ein Absatzzuspiel liess gleich zwei Hergiswiler aussteigen, wodurch Fabio Lötscher das Spielgerät am machtlosen Sämi Blättler vorbei knapp hinter den verlängerten Torpfosten zur 1:0-Führung ins Netz setzte.

Weil die Nidwaldner in der 1. Halbzeit nebst den erwähnten Torchancen weitere gute Möglichkeiten entweder verstolperten oder dann die falschen Entscheidungen mit dem letzten Zuspiel vor dem Kasten von Severin Kaufmann trafen, gingen die Gastgeber mit einer höchst schmeichelhaften Führung in die Pause.

Schiffbruch im zweiten Durchgang…

Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff flankte Yann Regamey herrlich auf den am hinteren Torpfosten lauernden Laurin Häfliger, dessen Kopfball jedoch das Gehäuse aus kurzer Distanz knapp verfehlte (46.’). Auch Michel Kaufmanns guter Abschluss aus ca. 18m verfehlte den Horwer Kasten sehr knapp. Ansonsten änderte sich weiterhin für den Moment nichts am Spielablauf, denn Hergiswil suchte vehement den Ausgleichstreffer. Allerdings tappten die Gäste nach guten Spielzügen häufig in die Abseitsfalle der Gastgeber, welche so immer wieder den Angriffsschwung der Gäste aus dem Spiel nehmen konnten.

Die Vorentscheidung in dieser Partie kam zustande, als Fynn Hofstetter ein angebliches Foul im Strafraum an seinen Gegenspieler begangen haben soll, wobei er ganz klar den Ball gespielt hat. Zur Überraschung Aller zeigte der Schiri auf den Punkt und verwarnte obendrauf sogar noch den Hergiswiler Captain. Jason Fuhrer liess sich die Chance nicht entgehen und konnte den auf die richtige Seite spekulierenden Sämi Blättler mit seinem satten Elfmetergeschoss zum 2:0 bezwingen (56.’). Nach 60 Minuten folgte dann nach zwei Trinkpausen (15.’ & 30.’) bereits die dritte Trinkpause, was unüblich ist, denn normalerweise werden diese bei hohen Temperaturen jeweils in der Hälfte einer Halbzeit angeordnet.

In der Folge liess Horw den Ball geschickt in den eigene Reihen zirkulieren und zwang die Nidwaldner zu sehr viel Laufarbeit. Bei dieser Hitze gegen den Ball zu kämpfen fiel doppelt schwer, zumal von den Gästen keine weiteren wirklich guten Offensivaktionen folgen sollten. Eine fatale Situation entstand bei einem Rückpass von Luca Mombelli, welchen FCH-Keeper Sämi Blättler erlaufen musste, sich dabei in einem Loch des heimtückischen und schlecht gemähten Rasens das Fussgelenk verdrehte und ausgewechselt werden musste. Er konnte nicht weiterspielen und musste durch Valentino Esposito ersetzt werden (67.’).

Hergiswil steckte absolut nicht auf und suchte weiterhin nach dem Anschlusstreffer. Leider, so zeigte sich in der restlichen Spielzeit, traf die Offensive der Gäste immer wieder die falschen Entscheidungen im letzten Zuspiel oder dann im ungenauen Abschluss. Ist uns entgangen, dass ein Hergiswiler Abschluss in der 2. Hälfte zumindest auf das Gehäuse von Severin Kaufmann kam? Wohl kaum, denn so wie Hergiswil im Abschluss agierte konnte man nicht erahnen, dass das Runde eigentlich ins Eckige-, oder zumindest den Keeper beschäftigen sollte. Pech für Hergiswil, dass nach einem Eckball von Jan Walker der Kopfball an den Torpfosten des Horwer Gehäuses prallte (79.’).

Weil Hergiswil nun die Abwehr entblösste und alles nach vorne warf, hatten die Gastgeber leichtes Spiel, das Skore zu erhöhen. Ein nicht geahndetes Foul im Mittelfeld sorgte für Unordnung in der Hergiswiler Verteidigungszone, wodurch Dino Fischer mit einem herrlichen Tor aus ca. 18m ins Lattenkreuz auf 3:0 erhöhen konnte (82.’). Valentino Esposito spielte in einem Zweikampf zum Glück ausserhalb des Strafraums klar den Ball, welches als Foul geahndet und mit einer Gelben Karte sanktioniert wurde (84.’).

Im Mittelfeld verlor Luca Mombelli die Kugel, welche zum 4:0 durch den eingewechselten Gabriele Battaglia unhaltbar für Valentino Esposito führte (87.’). Den Schlusspunkt zum 5:0 setzte dann der ebenfalls eingewechselte Damian Stankovic, welcher dem Hergiswiler Ersatzkeeper wiederum keine Abwehrchance liess (90.+3′).

Unsere Red White’s sind auf dem Horwer Seefeld auf den Boden der Realität angekommen und müssen sich hinterfragen, wie und warum diese Klatsche eingefangen wurde. Klar ist, so komisch das klingen mag, wäre der FC Hergiswil in Führung gegangen, hätte das Resultat auch durchaus umgekehrt aussehen können.

(SV-Web 21.08.2023/wb)

Matchtelegramm:

Kurzkommentare 2. Spieltag:

Der SCOG bezwingt eher überraschend Regionalmeister Schattdorf und fügt den Urnen die 2. Pleite in Folge zu. Willisau bleibt gegen Absteiger Eschenbach nicht unbedingt überraschend makellos. Aufsteiger Küssnacht bezieht auch in Sempach eine happige Niederlage. Sins bestätigt seinen deutlichen Startsieg und weist Aegeri in die Schranken. Wie vorauszusehen war musste Sarnen dem favorisierten Ibach die Punkte überlassen. Gunzwil schliesst den zweiten Spieltag beim Luzerner SC am Dienstag 29.08.2023 /20.15h im Duell der beiden Startrundensieger ab…

(SV-Web 19.08.2023/wb)

Modalitäten Auf-/Abstieg 2023/24