FC Hergiswil

FCH-Spitze im Gespräch

FCH-Präsident Jànos Bucher spricht über seine ersten 100 Tage, seinen Werdegang und die Hintergründe zum Wechsel an der Vereinsspitze. Seinem Vater, Vorgänger und nun wieder Vizepräsident Thomas Bucher haben wir dabei ebenfalls Fragen gestellt…

Interview vom 21.12.2022

Du bist seit dem 14.09.2022 und mit 22 Jahren jüngster Präsident in der Geschichte des FC Hergiswil. Du bist inzwischen etwas mehr als 100 Tage im Amt. Wie ist deine Amtszeit angelaufen?
Janos Bucher: Ist lustig, darüber habe ich mir in den letzten zwei, drei Wochen ebenfalls Gedanken gemacht. Als mein Vater Ende Mai 2022 aus dem Piemont heimkehrte sagte er mir, dass er mir sein Amt als Präsident des FC Hergiswil übergeben möchte. Ich bin nicht blauäugig an diese Sache herangetreten, habe mir einen Plan zurechtgelegt, indem ich mir querbeet in Gesprächen mit Personen auf verschiedensten Ebenen im Verein ein Bild verschaffte, obwohl ich ja schon zuvor vier Jahre im Vorstand des Vereins tätig war und dadurch schon einen schönen Teil an Kenntnissen in meinem Rucksack hatte. Aus den Informationen in diesen Gesprächen konnte ich viele Ideen sammeln, welche mir zu einer Grundlage dienten, welche aufzeigte, in welche Richtung die Lösungen, Wünsche und Erwartungen unserer Funktionäre zusammengeführt werden- und den Verein weiterbringen können. In den bisherigen Gesprächen habe ich niemandem ein Konzept aufgezeigt, sondern probiert herauszufinden, ob wir in die von mir geplante Richtung stossen können. Bislang haben wir die Strukturen überdacht. Ein Teil der gut durchdachten Strukturen wurden sogar bereits realisiert, weitere wurden im Vorstand bereits diskutiert. Ab anfangs 2023 werden die geplanten und breit abgesprochenen Strukturen schrittweise eingebracht, angepasst und umgesetzt. Somit kann ich von einer sehr erfreulichen, wenn auch noch kurzen ersten Phase meiner bisherigen Amtszeit sprechen.

Dein Sohn war schon in ganz jungen Jahren dein treuer Begleiter bei Heim- und Auswärtsspielen. Wie ist dein Gefühl, nach 3-jähriger Amtszeit dein Präsidialamt zu übergeben?
Thomas: Ja, das ist so. János und ich haben mehr als nur eine Vater-/Sohn-Beziehung, es ist eine echte Freundschaft entstanden. Wir haben in jungen Jahren schon nicht nur regionalen Fussball gemeinsam besucht, sondern waren auch mehrfach international in England, Deutschland und Holland zusammen unterwegs. Dies hat uns fussballerisch und privat sehr eng zusammengebracht. Als ich vor drei Jahren das Präsidentenamt des FC Hergiswil übernommen habe, war das natürlich auch immer wieder Mal Thema in unseren Gesprächen. Ursprünglich hatte ich fünf Jahre für meine Präsidialzeit eingeplant, denn bis dann wird Jànos sein Studium abgeschlossen haben. Ich hatte keinen Druck mein Amt abgeben zu müssen, jedoch bin ich der Meinung, dass die kurzfristig grösseren Geschäfte doch unsere jungen Nachfolger vor interessante Herausforderungen stellen. Ich finde es großartig, dass junge Leute in den Startlöchern stehen, um Verantwortung zu übernehmen – wenn nicht jetzt, wann dann? Jànos konnte sich in mehreren Gesprächen sein Grüppchen aufbauen, welches an einem Strick zieht. Ich fand den Zeitpunkt reif, den Jungen den Weg freizumachen, vor allem, weil unser verjüngtes Vorstandsgremium höchst motiviert an seine anstehenden Aufgaben herangeht.

Wie stehst du aus deiner Sicht zum Thema Verjüngung des Vorstandes und wohl auch allgemein im Funktionärsstab im FC Hergiswil?
Janos: Mein Vater ist bald 11 Jahre Vorstandsmitglied – zuerst als Seniorenobmann, danach als Vizepräsident, die letzten drei Jahre als Präsident und nun wieder als Vizepräsident. Mein Vater kam von den Vorstandssitzungen heim und erzählte mir jeweils davon. Dies animierte mich, meinem Vater eines Tages zu sagen, dass ich mehr machen würde für den Verein. Angefangen hat dies für mich im Jahre 2017 im Bereich Social Media. Dies führte dazu, dass ich vor vier Jahren als Beisitzer (Social Media) im Vorstand aufgenommen wurde. Irgendwie steht diese Verjüngung auch für einen gewissen Umbruch innerhalb des Vereins. Das gilt nicht nur für den FC Hergiswil, sondern generell für die Vereinsarbeit wohl weltweit. Mein Vater und sein Vorstandsgremium waren jederzeit offen, um die Verjüngung voranzutreiben. Weil ich wusste, dass ich früher oder später das Präsidentenamt übernehmen möchte, konnte ich frühzeitig meine Vorstands-Mitstreiter kontaktieren und sie auch dazu motivieren, mit mir zusammen Verantwortung für den FCH zu übernehmen. Das hat auch einen gewissen Vorbilds Charakter für den gesamten Verein. Beispielsweise sind inzwischen 13 bis 17-Jährige bereit, als Spielleiter Heim-Partien unserer 7-er bis 9-er-Fussball zu leiten. Hier ist es unsere Aufgabe, den Jungen den Rücken freizuhalten und sie bei möglicherweise entstandenen Fehlern zu unterstützen. Dies ist nur ein Beispiel von vielen. In Richtung Verjüngung hat schon der bisherige Vorstand gearbeitet. Unser teilweise erneuertes Vorstandsgremium ist bis auf einen Posten besetzt und hat nun die reizvolle Aufgabe, diesen Weg weiterzuführen und zu verfeinern – daran arbeiten wir tagtäglich. Das können nicht alle Vereine von sich behaupten. Letztendlich muss der altersmässige Mix von Jung, Mittel, bis… aller Verantwortungsträger stimmen, damit wir unsere Ziele in einem stetigen und endlosen Prozess erreichen können.

An der 90. Ord. GV 2022 hast du mehrfach betont, dass der FCH als Familie gemeinsam in eine neue Zukunft steuern und Muskeln zeigen wird. Bist du da schon ein Stück weitergekommen?
Janos:
Ich habe an der GV 2022 davon gesprochen, dass wir näher rücken sollen und wir – die gesamte FCH-Familie – gemeinsam in gleichen Spuren unser Clubleben ausleben möchten und eben Muskeln zeigen sollen. Wir haben heute eigene Junioren, welche mehr oder weniger regelmässig in unserer ersten Mannschaft zum Einsatz gelangen, was dazu führt, dass mehrere Kollegen aus unseren weiteren Mannschaften diesen Spielen beiwohnen. Ein gutes Beispiel für den neuen Zusammenhalt ist unser Vorstandsmitglied Laura von Holzen, welche bislang den Frauenfussball koordinierte und nun neu für den gesamten Kinderfussball (D-G-Junioren) inklusive der beiden Mädchenfussballteams verantwortlich zeichnet. Viele kleine Sachen zeigen auf, dass wir mehr und mehr zu einer Einheit zusammenwachsen, wenn ich daran denke, wie mehrere Vereinsmitglieder bereit sind, Aufgaben abzudecken, wo Not am Mann*Frau ist. Ein weiteres Beispiel kann ich anführen, indem dank Sponsoren möglich gemacht wurde, dass ab Sommer 2023 sämtliche Juniorenteams A bis G-Junioren am Spieltag jeweils einheitlich auflaufen werden. Zudem ist mir zu Ohren gekommen, dass Gönner-Vereinigungen anderer Vereine ihrer Vereinsführung zugespielt haben, dass man sich doch am Organigramm des FC Hergiswil orientieren solle. Zum Thema Muskeln zeigen gehört aber auch, nicht immer den eigenen Kopf durchzusetzen, sondern bei Projekten von mehreren Beteiligten aus Sport & Politik – ich denke da konkret an das Projekt Sportplatz Grossmatt – im gemeinsamen Interesse zu realisieren. So gesehen kann auch Schwäche Muskeln zeigen bedeuten, um aufeinander zuzugehen und damit die gemeinsamen Interessen unter einen Hut zu bringen.

Jànos & Thomas Bucher

Jànos wurde an der 90. Ord. GV 2022 zum Nachfolger seines Vaters Thomas unter grossem Applaus zum jüngsten Präsident der Vereinsgeschichte gewählt. Nach dreijähriger Präsidentschaft und nun wieder als Vize-Präsident steht Thomas in seinem elften Vorstandsjahr.

Ist das so, dass du auch ein wenig unter den anstehenden Aufgaben, z.B. Social Media, Sanierung Sportplatz Grossmatt, breit gefächertes Tagesgeschäft, etc. unter einem gewissen Druck unserer «New Generation» dein Amt übergeben hast?
Thomas: Unter Druck ist dieser Wechsel keinesfalls entstanden. Im Gegenteil, ich spürte, dass es Zeit ist, die Verjüngung des Vorstandes voranzutreiben. Nehmen wir das Beispiel Social Media. Das ist nicht meine Welt, denn das ist für mich viel zu schnelllebig und bin hierfür die absolut falsche Person, sei es im Verein oder auch im Geschäft. Unsere Jugend ist jedoch damit aufgewachsen und hat dies entsprechend im Griff. Oder nehmen wir das Beispiel Sanierung Sportplatz Grossmatt, welches mir durch die knappe Ablehnung (52% Nein zu 48% Ja) so auf den Magen geschlagen hat, dass ich kurze Zeit später wegen Gallenstein operiert werden musste. Ich bin zu emotional, um dass ich mir den nächsten Anlauf zu diesem Thema nicht mehr antun wollte. Hierfür habe ich schlicht und ergreifend einfach keine Nerven mehr. Da ist unsere Jugend wesentlich vorbehaltloser und sachlicher, um neue Energien freizusetzen und die Sanierung hoffentlich bald erfolgreich umsetzen zu können.

Jànos: Zu dieser Frage ergänze ich noch, dass ich keinesfalls am Stuhl meines Vaters gesägt habe. Obwohl ich das mit Abstand jüngste Vorstandsmitglied bin, bin ich dennoch nach meinem Vater am zweitlängsten dabei. Den mittelfristigen Prozess bis zu meiner Einsetzung als Präsident an der 90. Ord. GV 2022 empfinde ich als den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel. Mein Vater hat die Geleise namentlich mit Markus Bachmann, Marius Christ und seinen weiteren Vorstandsmitgliedern auf zukunftsorientierte Weichen gestellt, wodurch ich sagen kann, dass ich ein absolut intaktes Umfeld übernehmen konnte und nun mit unseren Entscheidungsträgern im Verein fortsetzen kann.

Wie ist die Zusammenarbeit Vize-Präsident / Präsident resp. Vater / Sohn einzuordnen?
Thomas: Ich bin froh, dass ich das Amt als Präsident übergeben konnte, bin aber als Vizepräsident nach wie vor offiziell im Vorstand, wo ich weiterhin – nach Absprache mit Jànos – eher zurückhaltend, meine Erfahrungen in die Runde einwerfen- und eventuell andere Sichtweisen einbringen kann. Ausserdem kann ich auch in gewissen Funktionen, z.B. Speaker auf Grossmatt, was ich ja gerne mache, Entlastung bewerkstelligen. Ich bin überzeugt, dass Jànos mit seiner Crew ausgezeichnete Arbeit leistet. Wie das jetzt im Vorstand läuft, kann ich nur sagen, dass dies sehr gut funktioniert. Ausserdem kann ich nun auch mehr Zeit für private Dinge einplanen und muss auch nicht jedes Wochenende für den Fussball verfügbar sein. Ich bin jedoch jederzeit gerne offen für Rückfragen oder unterstützend für den Verein erreichbar.

Jànos: Dass sich mein Vater für zumindest ein Jahr als Vize-Präsident zur Verfügung stellt schätzen wir in unserer Vorstandscrew sehr. Er ist stets an unseren Vorstandssitzungen vertreten und bringt dank seiner grossen Erfahrung da und dort Inputs ein, welche wir möglicherweise noch gar nicht auf dem Schirm hatten. Wir wollten unbedingt, dass sich mein Vater weiterhin im Vorstand als Vize-Präsident einbringt, zumindest mal bis zu nächsten GV 2023…

Dein Vorstandsgremium ist bis auf den Posten Marketing komplett. Hast du mit deinem Vorstandsgremium mittels Pflichtenheftern die Aufgabenverteilung der einzelnen Ämter schon abgrenzen und übertragen können?
Jànos: Diese vakante und aufwändige Stelle habe ich bislang selbst betreut. Es geht primär ums Netzwerk, direkte Kontakte zu unseren Sponsoren und Firmen zu pflegen. Hier ist erfreulicherweise ein Nachfolger in Sicht. Unser Spieler der 1. Mannschaft, Luca Bertucci, ist auf mich zugekommen und stellt sich ab Januar 2023 für diese Aufgabe zur Verfügung. Es wird an ihm liegen, ob er sich dann an der 91. GV 2023 auch wirklich in unseren Vorstand wählen lassen wird. Was das Organigramm und die Pflichtenhefter angeht sind wir in einem Prozess, welcher dazu führen soll, dass wir nach der jetzigen Ausgangslage die gemachten Erfahrungen einpflegen wollen, um in der Grössenordnung März 2023 das neue Organigramm und die neuen Pflichtenhefter finalisieren zu können. Ich lege grossen Wert darauf, dass die einzelnen Ämter klar definiert sind. Nachdem ich Präsident geworden bin, habe ich mich mit jedem Vorstandsmitglied abgesprochen, um meine Erwartungen festzulegen und dabei auch herauszufinden, wie die einzelnen Aufgaben in Zukunft definiert werden sollen. Ich weiss, seitdem ich im Amt bin fordere ich von meinem Vorstandsgremium viel, strebe dabei aber Optimierungen an, welche die einzelnen Jobs vereinfachen sollen. An dieser Stelle mein grosses Dankeschön an meine Vorstandskolleg*Innen für den bislang geleisteten grossen Einsatz und setzte auf eine Fortsetzung unseres eingeschlagenen Weges!

Die Vorstandszusammensetzung ist ja zum grossen Teil unter deiner dreijährigen Präsidialzeit entstanden und du bist als alter und neuer Vize-Präsident in deinem elften Jahr glücklicherweise weiterhin im Vorstand vertreten. Was hat sich in der Führungsetage des FC Hergiswil inzwischen verändert?
Thomas: Sicherlich ist dem so, jede Generation bringt sich ein, um nur das Beste für den Verein zu leisten. Mein Vorgänger Kurt Blättler war der älteren Generation zuzuordnen und hat sich top für den FC Hergiswil eingesetzt. Ich habe mit meiner Vorstandscrew im Sinne der mittleren Generation gehandelt und dabei nun den Weg für die nächstjüngere Generation freigemacht. Ich habe in meinen bisherigen Vorstandstätigkeiten viel gesehen und sehe nun eine junge, topmotivierte Generation, welche den Verein führt, was mir sehr grosse Freude bereitet und ich auch feststellen kann, dass der FC Hergiswil auf super Beinen steht, auch für die Zukunft…

Wie steht’s in den Verhandlungen um die Sanierung Sportplatz Grossmatt und kommt eine neue Vorlage an der Frühjahrs-Gemeindeversammlung in die Traktanden?
Jànos: Die Projektplanung Sanierung Sportplatz Grossmatt steht kurz vor dem Abschluss und soll anfangs 2023 vom Gemeinderat Hergiswil final abgesegnet werden, damit im Frühjahr die Kommunikation publik gemacht werden kann, inkl. Anwohner- und Bevölkerungsinformation. Stand jetzt soll eine Urnenabstimmung per 18. Juni 2023 über dieses Projekt entscheiden. Warten wir noch ab (Einsprachen?), ob diese in mehreren Sitzungen mit mehreren Interessengruppen besprochene Projektplanung nun auch zur Umsetzung gelangt. Wenn ja, starten wir unverzüglich am 19. Juni mit den definitiven Planungen, wie es während der Sanierung Sportplatz Grossmatt ab dem kommenden Spätherbst mit dem Trainings- und Spielbetrieb weitergehen soll.

Jànos Bucher

Persönliches:
Geb.-Datum / Sternzeichen: 04.04.2000 (Widder)
Beruf: Head of Finance bei der NEOVISO AG
Fussballerische Laufbahn: 2005-2009 FC Hergiswil Junioren F-D, 2009-2012 FC Luzern Junioren U9-U12, 2012 bis heute FC Hergiswil (Junioren C-A, 2. MS, 3. MS)
Hobbys: Fussball, Bouldern, Kochen, Vereinsarbeiten (Samichlaus, JUMA, FC Hergiswil)
Was bereitet dir besondere Freude: Wenn man Vollgas gibt und mit Freude zusammen etwas anpackt und es zusammen erreicht.
Womit kann man dich am meisten ärgern: Wenn in einem Projekt/bei einem Plan niemand den Lead übernimmt.
Lieblingsverein: Borussia Dortmund
Lieblingstorhüter: Iker Casillas
Lieblingsspieler: Xavi Hernandez
Zitat: “guet organisiärt isch halb erledigt“

Randy Würsch steht seit anfangs Jahr in der neuen Funktion des Sportchefs im FC Hergiswil. Wie hat sich diese neu geschaffene Stelle inzwischen bewährt?
Thomas: Wir sind uns sicher, dass Randy Würsch die richtige Person für diese neu geschaffene Stelle ist und hat bereits im Januar 2022 mit der Kaderplanung für die inzwischen in der Halbzeit stehenden Spielzeit 2022/23 begonnen. Es kann nicht Aufgabe des Präsidenten sein, diesen enormen Zeitaufwand bezüglich Telefonate und Gespräche zu führen, weshalb es unerlässlich war, diese Stelle zu schaffen. Randy hat sich enorm gut in dieses Amt eingeführt!

Jànos: Ich hatte kürzlich ein Gespräch mit Randy geführt mit der Feststellung, dass er sich bislang ausgezeichnet in seinem Job bewährt hat. Ich bin sehr froh, denn die Stelle Sportchef ist für mich eine Riesenentlastung. Inzwischen haben wir sein Stellenprofil etwas geschärft. Prioritär sind für ihn die Belange in unserer ersten Mannschaft. Wir stehen da in einem gemeinsamen engen Kontakt und tauschen uns laufend mit wichtigen Informationen aus. Randy Würsch ist erster Ansprechartner für die Koordination zwischen der ersten und zweiten Mannschaft sowie den A-Junioren und dem Talentpool. Er ist Kommunikator für die betreffenden Spieler und spricht sich direkt mit den zuständigen Teamverantwortlichen ab.

Wir finden, dass unsere 1. Mannschaft als zweitbestes IFV-Team der 2. Liga inter eine äusserst zufriedenstellende Hinrunde hingelegt hat. Wie siehst du das?
Jànos:
Ich habe mich mit der gesamten Mannschaft sowie etwas später auch separat mit der Teamleitung Sascha Imholz / Marco Renggli und Sportchef Randy Würsch zusammengesetzt und äusserte hierbei auch meine und namens des gesamten Vereins grosse Zufriedenheit. Im Nachgang habe ich dies per Mail nochmals an die Teamleitung betätigt. Wir dürfen stolz darauf sein, was bisher sportlich, aber auch von der Mannschaft im Verein erreicht wurde. Wir sind uns aber auch bewusst, dass es immer Verbesserungspotenzial gibt, woran wir kontinuierlich weiterarbeiten. Wir spielen mittlerweile, wenn es der Rasen – egal ob daheim oder auswärts – zulässt, einen attraktiven, sehr schönen Fussball. Manchmal fehlen halt immer noch die Tore, das wissen wir alle, aber bis zur Box gibt es herrliche Spielkombinationen zu beklatschen, welche nicht überall auf dieser Stufe zu sehen sind…

Wie stellt ihr euch zur Reihenfolge der Rangierungen in den Tabellen bezgl. des Stellenwerts punkto Strafpunkte als zweitem Kriterium nach den Punkten?
Jànos: Bislang habe ich mich nicht konkret mit dem Fairplay befasst. Ich setze mich auch nicht gross mit diesem Thema auseinander, weil es nicht beeinflussbar ist und vom Verband vorgegeben wird. Da liegen wichtigere Sachen auf unserem Tisch. Nur so viel – wenn wir uns zwischen dem sechsten und dem dritten Platz bewegen, wird uns dies auch nicht betreffen.

Schon Neuigkeiten, wie es in Zukunft mit der Mannschaftsleitung von FCH-Chefcoach Sascha Imholz, Co-Trainer Marco Renggli und dem weiteren Staff unseres Fanionteams in Zukunft weitergehen wird?
Jànos: Klar ist, dass wir mit Sascha Imholz, da sind wir uns in der Vereinsleitung einig, unbedingt auch in der kommenden Saison weiter zusammenarbeiten wollen. Mir ist nicht bekannt, dass Sascha irgend etwas anderes vorhat. Ich gehe davon aus, dass bei einem Verbleib von Sascha auch Co-Trainer Marco Renggli seine ausgezeichnete Arbeit in der ersten Mannschaft fortsetzen wird. Zu gegebenem Zeitpunkt werden wir uns in diesem Frühjahr zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen.

Unsere zweite Mannschaft hat die Qualifikation zur Aufstiegsrunde 4./3. Liga unter der neuen Führung Bryan Würsch / Sean Nussbaum als Tabellenvierter geschafft. Gibt es da seitens Vorstands neue Zielsetzungen?
Jànos: Bryan und ich haben uns Mitte Vorrunde dahin gehend ausgetauscht, dass es nicht abhängig ist, ob wir nun mit unserem «Zwoi» in der Auf- oder Abstiegsrunde spielen, sondern dass das Team Spass hat in der 4. Liga mit weitestgehend einheimischen Spielern guten Fussball zu spielen. Umso schöner ist es, dass unser Reserveteam die Teilnahme zur Aufstiegsrunde geschafft hat. Das ändert aber nichts an den Zielsetzungen, sondern sind froher Erwartung, wie es in der Aufstiegsrunde für Bryan’s Team weiterläuft. Wir schauen gegen Ende dieser Spielzeit weiter, welche Möglichkeiten die Spielzeit 2023/24 zulässt.

Wie sieht es im Juniorenbereich aus? Ist die Vorbereitung bzgl. Teams und Teamleitungen schon im Gange?
Jànos: In der Juniorenabteilung ist Raffael Minder als Juniorenobmann gewählt und gleichzeitig für den C bis A-Juniorenbereich zuständig. Laura von Holzen ist in unserer neuen Vorstands-Konstellation Beisitzerin in der Juniorenabteilung und gleichzeitig für den G bis D-Kinderfussball sowie den Mädchenfussball zuständig. Diese Aufsplittung hat sich inzwischen bewährt und wird sicherlich weiterhin Früchte tragen, da bin ich sehr zuversichtlich. Die gesamte Juniorenabteilung funktioniert aus meiner Sicht hervorragend und bin äusserst zufrieden, wozu unsere Junioren-Trainer*Innen ihren wesentlichen Teil beitragen. Talentierte C bis A-Junioren werden nach Leistung und je nach Möglichkeit in der nächsthöheren Spielklasse eingesetzt. Im Kinderfussball (F bis D-Junioren und Mädchen) haben wir seit Sommer 2022 ein Fördertraining installiert, welches durch die drei Väter Nicolas Bachmann (Fussball), Flavio Zberg (Physische Abteilung) und Andy Schmid (Polysportiv) geleitet wird.  Diese Sondertrainings finden in regelmässigen Abständen statt, um denjenigen Kindern, welche noch etwas mehr für ihr liebstes Hobby tun wollen, diese Möglichkeit anzubieten.

Welchen Stellenwert hat der noch in den Kinderschuhen steckende Frauenfussball (U12 & U15) im FC Hergiswil zurzeit und wie sieht es mit der Gegenwart und Zukunft damit aus? Wie seht ihr die Entwicklungen im FCH-Frauenfussball?
Jànos: Der Mädchenfussball hat einen sehr hohen Stellenwert beim FC Hergiswil. Laura von Holzen macht zusammen mit äusserst motivierten Trainerinnen einen hervorragenden Job und puscht unsere Juniorinnen. Ab diesem Sommer haben wir mit AXA Winterthur einen Sponsoringvertrag mit der Laufzeit von 3-Jahren mit Option auf Verlängerung abschliessen können, was aufzeigt, dass seitens Sponsor AXA Winterthur und auch seitens FC Hergiswil klare Signale für die Förderung des Frauenfussballs ausgesendet werden. Wir wollen unseren Mädchen eine gute Plattform bieten und sie auf ihrem fussballerischen Weg möglichst optimal fördern.

Wie sieht es in Zukunft in Bezug auf Anzahl Mannschaften im FC Hergiswil aus und wie sieht deine Strategie punkto Teamleitungen aus?
Jànos: Wir stehen aktuell am Limit in der Anzahl Teams, kann mir aber vorstellen maximal noch ein weiteres Team integrieren zu können. In der Mannschaftsbetreuung haben wir das Ziel, pro Team eine*n verantwortliche*n Trainer*in und dazu eine*n Betreuer*in stellen zu können mehr oder weniger erreicht.

Thomas Bucher

Thomas Bucher war während drei Jahren von 2019 – 2022 umsichtiger Präsident des FC Hergiswil. Er steht als zuvor Seniorenobmann, danach und nun neu wieder als Vize-Präsident im elften FCH-Vorstandsjahr…!

Das Clubhaus unter der neuen Führung von Antonietta und Hennes Birrer läuft offiziell seit dem 1. Juli 2022. Wie hat sich diese Zusammenarbeit angelassen?
Thomas: Wir haben in der Infrastruktur grosse Investitionen getätigt, um unser am 1. Juli 2012 in Betrieb genommene Clubhaus auf den dringend benötigten neuesten Stand zu bringen. Antonietta & Hennes Birrer und ihr Team, unter Absprache mit Markus Bachmann und mir haben ihrerseits viel Arbeitszeit investiert, um die vielen kleineren und grösseren Unzulänglichkeiten im Clubhaus auf Vordermann zu bringen und gleichzeitig sauber zu halten. Unser Wirtepaar stellt sich selbst sehr hohen Ansprüchen und setzt auf sehr gute Qualität, sei es im Clubhaus punkto Sauberkeit, aber auch in punkto ausgezeichneter Qualität im Verpflegungsbereich und im Getränkeangebot.

Jànos: Das meiste hierzu ist bereits gesagt. Viele kleine Sachen haben sich in den letzten Jahren zu grösserem gehäuft, weshalb wir uns entschlossen haben, das Clubhaus auf den Hergiswiler Level anzuheben. Kleine und grössere Sachen konnten erneuert werden. Reto Burri hat mir einmal gesagt, dass das Hergiswiler Publikum durchaus berechtigte Ansprüche an unser Clubhaus stellt, damit sich der FCH als Begegnungsort in unserem Clubhaus wohl fühlen kann. Wie recht er doch hat, denn wir entdecken eine gewaltige Steigerung. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir aktuell eine Clubhausführung haben, welche den Ansprüchen der Firmen, unserer Sponsoren und unserer Besucher*Innen gerecht wird und alles daransetzt, dies auch künftig umzusetzen.

Ich bin von einigen Supporter*Innen und von FCH-Mitgliedern häufig auf die angeblich überhöhten Preise im Clubhaus angesprochen worden. Tut sich in dieser Beziehung noch was?
Jànos: Ich bin im Januar 2023 zu einem Gespräch mit Antonietta und Hennes Birrer verabredet. Wir werden uns dabei über die ersten Erfahrungen vom letzten Herbst besprechen. Man muss sich bewusst sein, dass unser Clubhaus-Team bei der Übernahme in Bezug auf die Umsatzentwicklung absolut im Dunkeln tappte. Deshalb ist es mir natürlich wichtig uns über die Erfahrungen und Begebenheiten des ersten Halbjahres auszutauschen. Dass Frische & Qualität auch seinen Preis hat sollte uns allen klar sein. Unabhängig davon ist dies von eminent wichtiger Bedeutung, weshalb wir uns auch über das Thema Preise unterhalten werden.

Möchtet ihr unseren FCH-Supporter*Innen noch eine Botschaft überbringen?
Jànos:
Ich finde es hervorragend, als wohl jüngstes Supporter-Mitglied, dass unsere Supporter-Ecke im und beim FCH-Clubhaus permanent sehr gut besetzt zu erleben. Ich möchte dafür sorgen, dass weitere Supporter*Innen unserer Institution Supporter FC Hergiswil beitreten werden. Jedenfalls wird der FC Hergiswil am 24. Juni 2023 das 90-jährige Jubiläum feiern, was entsprechend zu gegebenem Zeitpunkt kommuniziert wird. Der FC Hergiswil ist der geilste Verein und er soll dies auch künftig bleiben…

Wir wünschen euch, Jànos & Thomas, sowie der gesamten Vereinsführung Namens unserer FCH-Supporter*Innen und auch der gesamten FCH-Family viel Freude und Erfolg in euren anstehenden Aufgaben im und um den FC Hergiswil. Herzlichen Dank euch an dieser Stelle für eure umfangreiche Beantwortung unserer Fragen!

PS; Dieses Interview mit Jànos & Thomas Bucher wurde am 21. Dezember 2022 von Werner Blättler aufgezeichnet.

(SV-Web 05.01.2023/wb)

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