Spiel ohne Grenzen…!

Mit dem Anpfiff starker Regen
Als Schiedsrichter Florian Buchmüller das Spiel freigab setzte gleichzeitig mit seinem Anpfiff für eine halbe Stunde intensiver Regen ein, welcher das ohnehin schon tiefe Geläuf zu einer absoluten Rutschpartie werden liess und die Pfützen nachfüllte. Das Terrain war für beide Teams an diesem tristen Abend bei kühlen Temperaturen äusserst schwer zu bespielen, barg hohes Verletzungsrisiko und bewegte sich an der absoluten Grenze des zumutbaren.

Nach einer Abtastphase in den ersten Minuten trotzten unsere Würsch-/Nussbaum-/Bertucci-Jungs den Bedingungen und versuchten gute Kombinationen umzusetzen, was teilweise sogar gelang. Unsere Gäste behalfen sich da eher mit weiten Zuspielen in ihre Offensive. Beide Teams zeigten ein aggressives Zweikampfverhalten, welches dann zwangsläufig auch zu vielen Abspielfehlern führte, was natürlich auch dem tiefen und rutschigen Geläuf geschuldet war.

Die erste gute Torannäherung in dieser Partie hatten die Nidwaldner zu verzeichnen. Ambroz Simoni steckte auf Laurin Häfliger durch, welcher aus relativ spitzem Winkel seinen Schuss von Horw Keeper Matthias Minder am vorderen Torpfosten geblockt sah (6.’). Auch unser Gast zeigte einen sehenswerten Angriff, jedoch strich der Schuss von Daniel Blum knapp am linken Torpfosten vorbei (10.’). Der gleiche Spieler checkte den Formstand unseres Keepers Sämi Blättler, welcher mit einer sehenswerten Flugshow dessen Abschluss hervorragend zur Seite ablenken konnte (13.’).

Neutralisiertes Spielgeschehen
Nach so ungefähr 25 Minuten konnte man festhalten, dass sich die Gastgeber Abschlüsse erarbeiteten und kreierten mit teilweise erstaunlichen Kombinationen in den eigenen Reihen auch Halbchancen, allerdings ohne dabei Horw Schlussmann Matthias Minder ernsthaft prüfen zu können. Hergiswil zeigte sich im Kombinationsspiel stilsicherer, während bei Horw vieles über Kampf und Krampf lief. Dennoch sorgten auch unsere Gäste für brenzlige Situationen vor Sämi Blättler’s Gehäuse, so z.B. auch bei einem Gewirr im Strafraum, welches vom stabilen Hergiswiler Defensivverbund entflechtet werden konnte (28.’).

Für die Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs machte der Regen endlich mal Pause. Viel nennenswertes gibt’s bis zur Halbzeit nicht zu berichten, spielte sich doch die Szenerie mehrheitlich im Mittelfeld zwischen den beiden Strafräumen ab. Die Kampfbereitschaft aller Akteure muss man allerdings lobenswert unterstreichen – man schenkte sich beidseitig nichts – Nachbarderby eben. Die Platzherren versuchten mit teilweise guten Kombinationen noch vor dem Seitenwechsel des Führungstor zu realisieren. Bei einer sehenswerten Kombination mit zwei Doppelpässen, eingeleitet durch Jan Walker, dieser auf Ambroz Simoni, dieser wieder zurück zu Ersterem, er wieder auf Letzteren, bei dessen Abschluss aus erfolgsversprechender Position er aber die Kugel auf den Tennisplatz schoss (43.’). Kurz danach mussten die Gäste unmittelbar vor dem Seitenwechsel die Glücksader anzapfen.

Zuerst konnte der steil eingesetzte Laurin Häfliger losziehen, wobei sein Abschluss von einem Verteidiger im letzten Moment zum Eckball abgelenkt werden konnte. Jan Walker zirkelte diesen Eckball von rechts ins Zentrum Richtung 5m-Raum, wo ein Gästeverteidiger die “Pille” zum erneuten Eckball ablenken konnte. Beinahe wäre in dieser Aktion die Kugel zu Andrin Arnold gelangt, welcher einschussbereit aus kürzester Distanz am hinteren Torpfosten positioniert von der Richtungsänderung des Balles per Kopf zum erneuten Eckball unmittelbar vor ihm überrascht wurde. Jan Walker’s zweiten Eckball von links konnten die Gäste verteidigen, womit es beim torlosen Pausentand blieb.

Je ein Wechsel zu Durchgang Zwei…
Der FC Horw wechselte zum zweiten Durchgang Emanuell Sakica für Gabriel Dilberovic und der FC Hergiswil für den fleissigen Ambroz Simoni Luke Schindler ein. Das Spiel wog analog der ersten Hälfte zuerst weiterhin auf und ab, wobei Hergiswil doch entschlossener ans Werk ging und mit – soweit möglich auf dem tiefen “Acker” – doch einige gute Kombinationen herausspielte. Die Gäste hielten an ihrem Konzept mit zumeist weiten Zuspielen fest, wobei sich die Hergiswiler Defensive jeweils geschickt diesen Angriffen entgegenstellte.

Die Führung des Leaders sollte jedoch nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Nach einer Kombination über mehrere Stationen auf der rechten Seite gelangte der Ball zu Jascha Joller, welcher die “Pille” vor dem Strafraum übernahm, diagonal und flach durch die Schnittstelle der Gästeverteidigung zum für den zweiten Durchgang eingewechselten Luke Schindler weiterleitete. Dieser liess Matthias Minder keine Abwehrchance und netzte leicht links versetzt den Ball in die rechte Torecke zum Führungstreffer ein (52.’).

Gastgeber doppelten nach…
Logischerweise reagierten die Gäste auf den Rückstand und prüften Sämi Blättler, welcher die glitschige Kugel im nachfassen behändigen konnte, allerdings auch in seiner Abwehraktion völlig unnötig gefoult wurde (56.’). Die Hergiswiler Sturmspitze Laurin Häfliger hatte Pech, als er seinen guten Abschluss von Matthias Minder abgewehrt sah, welcher mit Hilfe des Torpfostens dessen erstes Saisontor verhinderte. Der Abpraller vom Torgehäuse gelangte so zu Jascha Joller, welcher die Murmel humorlos zur 2:0-Führung in die Maschen setzte (61′).

Hergiswil kontrollierte in der Folge das Spielgeschehen und schien nicht Gefahr zu laufen noch ein Gegentor hinnehmen zu müssen, wobei ab der 60.’ wieder starker Regen einsetzte. Die Gastgeber spielten sichtbare technische Vorteile aus und versuchten trotz des schwierigen Geläufs weiterhin soweit wie möglich ihr Kombinationsspiel umzusetzen. Die Mangold-/Würsch-Elf kämpfte zwar munter weiter, jedoch taten sie sich mit ihrem Konzept schwer, die Defensive unserer Red White’s wirklich in Verlegenheit zu bringen.

Spannendes Spielende
In der spannenden Schlussphase dieser Partie setzten die Gäste zur Schlussoffensive an und belohnten sich tatsächlich mit dem Anschlusstreffer, welcher eher einem Zufall geschuldet war. Der in der 67.’ eingewechselte Jan Krause liess mit seinem Treffer die Hoffnungen wach werden, dass man doch noch zumindest einen Punkt von der Grossmatt entführen könnte (84.’).

Die Platzherren liessen sich darauf für unseren Geschmack etwas gar weit in die Defensive zurückfallen und konzentrierten sich auf’s verteidigen ihres Vorsprungs. Bei diesen Platzverhältnissen mussten die Nidwaldner allerdings jederzeit damit rechnen, dass das Ausgleichstor doch noch fallen könnte. Vor allem der in der 80.’ eingewechselte Co-Trainer Randy Würsch sorgte für einige Unruhe vor dem Hergiswiler Kasten, insofern nämlich, dass er seine Spezialität – die Standards – zur Chefsache erklärte.

Standards der Gäste ergebnislos
Mit viel Effet getretene Eckbälle und auch nicht ungefährliche Freistösse führten jedoch nicht mehr zum von den Gästen erhofften Torerfolg. Ein letzter direkt getretener Freistoss aus ca. 24m Entfernung – wiederum ausgeführt von Bryans Bruder Randy Würsch – verfehlte dann unmittelbar vor dem Schlusspfiff des bei diesen schwierigen Bedingungen ausgezeichnet leitenden Schiedsrichters Florian Buchmüller zur Erleichterung der Hergiswiler Fans das Tor doch deutlich.

FCH-Chefcoach Bryan Würsch und auch Assistent Sean Nussbaum sprachen nach dieser Begegnung unisono von einem letztendlich verdienten Sieg, welcher dank der einmal mehr solidarischen Darbietung zustande kam und man auch den misslichen Verhältnissen trotzten konnte. Dabei wurden die eigenen Stärken im zwar reduzierten Masse erfolgreich umgesetzt. Diesen Erkenntnissen schliessen wir uns gerne an. Der FC Hergiswil bleibt somit auch am 6. Spieltag ohne Punktverlust Leader, was schon historischen Wert in der FCH-Geschichte heraufbeschwört, denn sechs Startsiege in Folge hat es unseres Wissens in der über 90-Jährigen Geschichte des FC Hergiswil bislang noch nie gegeben!

Zum 7. Spieltag am nächsten Samstag, 21.09.2024 / 17.00h empfängt der FC Hergiswil den FC Sempach im vorläufig zweitletzten Einsatz auf Grossmatt. Der FC Horw reist bei identischer Anstosszeit zum IFV 3. Ligameister und Aufsteiger FC Baar.

(SV-Web 16.09.2024/wb)